Mercedes-Benz S-Klasse Club Deutschland
Stammtisch-Außentermin der Sektion Ruhrgebiet
am Samstag, 01. Juli 2017 in Hamm und Ahlen
Es wird ein verregneter Sommertag – so konnte man den Tag vorhersehen. Trotz der ungünstigen Witterung haben 40 S-Klasse-Freunde den Weg ins östliche Ruhrgebiet zum Stammtisch-Außentermin gefunden.
Die Veranstaltung begann im Ostendorf Classic-Center in Hamm.
Herr Förster, der Werkstattleiter des Classic-Centers, stellte das Unternehmen Mercedes Ostendorf mit mehr als 400 Mitarbeitern und Standorten in Hamm, Ahlen, Beckum, Soest, Lippstadt, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg vor.
Bei Kaffee und Brötchen hörten wir kurzweilige Berichte von der Gründung des Unternehmens im Jahr 1937 als Tankstelle und Reparaturwerkstatt in Ahlen, Übernahme einer Mercedes Vertretung bereits im Jahr 1938, bis zur Gründung des Classic-Centers mit eigenem Verkaufsraum und eigenem Werkstattgebäude in Hamm.
Bei unseren S-Klasse-Freunden machten die Fahrzeuge im Verkaufsraum des Classic-Centers einen sehr guten Eindruck. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichsten Klassiker wurde intensiv diskutiert. Schnell stand fest, es wird ein schöner Sommertag mit interessanten Begegnungen bei allen Teilnehmern des Treffens.
Es wird immer schwerer klassische Automobile zu warten oder zu reparieren. Welche Werkstatt ist heute noch in der Lage eine komplette Motorenrevision vorzunehmen. Die erforderlichen Maschinen und vor allem die Erfahrung eines Motorenbauers findet man nur in wenigen Werkstätten. Im Classic-Center arbeitet ein erfahrener Kfz-Meister in der Motoreninstandsetzung, der Oldtimermotoren reparieren, komplett restaurieren oder neu aufbauen kann.
Ein wichtiges Thema bei Ostendorf ist die Schulung motivierter Auszubildender, die Mechatroniker werden möchten. Interessierte Lehrlinge durchlaufen auch die Werkstatt des Classic-Centers und werden so oft zu Kfz-Mechanikern, die mit Freude Oldtimer reparieren.
Wir kennen sicher alle die Situation: In einer fremden Stadt müssen wir mit unserer (alten) S-Klasse eine Werkstatt aufsuchen. Die Mechaniker, die so ein Fahrzeug noch nie gesehen haben, "können alles", werden jedoch bei der Suche nach dem (nicht vorhandenen) Diagnosestecker immer nervöser. (Meist sind wir bei diesen Reparaturversuchen noch nervöser als die Mechaniker.)
Die Frage welches Automobil ein Klassiker ist – oder wird, entscheidet jeder Fahrzeugbesitzer individuell für seinen „Klassiker“. Im Ostendorf Classic-Center sind Old- und Youngtimer bis zu den Baureihen 140, 129 und 124 sehr gut aufgehoben.
Es wird immer im Dialog mit den Kunden gearbeitet, die so über jeden Schritt der Reparatur oder Restaurierung informiert sind. Egal, ob die Umrüstung eines 560 SL, Baureihe 107 aus den USA stattfindet, der für die Vollabnahme des TÜV vorbereitet wird.
Oder eine "Pagode" komplett restauriert wird. Dabei gehen die Wünsche der Eigner sehr weit auseinander. Komplettrestaurierung in annähernden Neuwagenzustand oder eine Restaurierung bei der Patina erhalten bleiben soll. Allein dieses Thema kann unendlich diskutiert werden.
Arbeiten, die nicht direkt im Classic-Center durchgeführt werden können, werden zu renommierten Fachbetrieben gegeben. Polsterer/Sattler, Lackierer oder zu Fachleuten für Trockeneisstrahlung. Auf dem Bild ist ein SL, Baureihe 107 zu sehen, der im Unterboden- und Motorbereich komplett mit Trockeneis gesäubert wurde.
Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Unterboden, Radkästen, Motor, Getriebe, auch alle Gummi und Kunststoffteile sehen aus wie neu. (Natürlich nur, wenn keine Korrosionsschäden vorhanden sind)
Es ist schon nachvollziehbar, dass diese Arbeiten nicht in ein paar Stunden durchzuführen sind.
Die äußerst interessante Führung durch das Ostendorf Classic-Center ging viel zu schnell vorüber, der nächste Programmpunkt erwartete uns.
Gemeinsam fuhren wir durch Hamm nach Ahlen zur Firma Bicker, Biga-Bootswerft, wo wir die nächste interessante Betriebsführung erleben durften.
Von Herrn Bicker jun. dem Sohn des Werftchefs wurden wir begrüßt und erfuhren zu Beginn der Betriebsbesichtigung interessante Details zur Firmenhistorie. Die Bootswerft ist ein reiner Familienbetrieb, der von den Eltern des jetzigen Inhabers gegründet wurde. Im Rahmen eines Bootsverleihs wurden anfänglich nur Ruder und Paddelboote hergestellt, später Segeljollen und nun hochseetüchtige Yachten.
Wie bei einem guten Familienbetrieb üblich wuchs das Unternehmen langsam zum jetzigen Umfang mit mehreren Hallen, in denen verschiedene Yachttypen gleichzeitig produziert werden können. Natürlich nicht am Fließband sondern Stück für Stück in hochwertiger Handarbeit.
Der Bau einer Segelyacht beginnt in der Negativform. Hier werden unterschiedliche Glasfaser- oder Kohlefasermatten eingelegt und mit Harz getränkt. Nachdem der so entstandene Rumpf durchgehärtet ist, kann er aus der Form genommen werden.
Herr Bicker jun. schilderte den Werdegang einer neuen Yacht sehr verständlich und humorvoll, so dass auch eingefleischte Autofans deutliches Interesse für eine andere Form der Fortbewegung – noch dazu auf dem Wasser - zeigten.
An einer in Bau befindlichen Yacht sahen wir, wie die Schotten, die Trennwände im inneren der Yacht, eingebaut wurden. Handwerklich hochwertige Einzelfertigung, die jeden begeistert.
Gleichzeitig mit dem Ausbau der Innenschale wird das Yachtdeck gefertigt. Herr Bicker erläuterte nachvollziehbar und anschaulich die Reihenfolge und die Zusammenhänge beim Bootsbau. Alle Biga-Yachten werden nach Bestellung unter Berücksichtigung individueller Kundenwünsche gebaut und kaum eine Yacht ist so wie die Andere.
In der Schreinerei erhielten wir von Herrn Bicker viele Informationen über die Qualität der unterschiedlichen Hölzer und deren Verarbeitung. Die Information, wie schwierig heute die Beschaffung qualitativ guter Hölzer ist und wie lange das Holz gelagert werden muss, hat uns sehr erstaunt. Es schien, als wenn auch auf die Firma Bicker der Werbespruch „Das Beste oder nichts“ anwendbar ist. Wieder eine Parallele zu unseren „Landfahrzeugen“.
Die Bauzeit einer Biga-Yacht beträgt überwiegend ca. drei Monate von der „Kiellegung“ bis zum Stapellauf. Der jedoch mangels Küstennähe (leider) nicht in Ahlen stattfinden kann.
Der interessante und kurzweilige Rundgang durch die Werft war viel zu schnell vorüber. Wir hätten noch lange den Schilderungen über eine Familie, die individuelle Schiffe baut, zuhören können.
Wer von Euch mehr über Yachten, Navigation und den schönen Erlebnissen auf See hören oder besser erleben möchte, kann uns gern auf einem Törn in der Ägäis begleiten. Ihr benötigt keine Segelerfahrung für einen privater Segeltörn mit Freunden. Infos findet Ihr unter der Rubrik „See“ - „Törns“ auf dieser Webseite.
Der „kleine Hunger“ meldete sich und so ging die Stammtischtour weiter zur Mittagspause nach Ahlen, wo die „Grillmannschaft“ schon wartete.
Schnell waren die S-Klassen geparkt und der gemütliche Teil der Veranstaltung konnte beginnen.
Bisher hatten wir trotz der Regenschauer während der Anfahrt nach Hamm erträgliches Wetter. Kein Schnee, kein Glatteis, keine Nebelbänke. Ein schöner Sommertag mit kleinen Regeneinlagen……...
Ein Club, eine Gemeinschaft von Menschen mit ähnlichen Interessen, lebt von gemeinschaftlichen Aktivitäten. Das zeigte sich auch in Ahlen. Für jeden war etwas dabei. Wichtige Informationen aus dem Classic-Center, Eindrücke vom Bootsbau in Ahlen – oder ein Scheibenwischermotor den ein Clubmitglied dringend benötigte und der sich „zufällig“ noch in einem Kofferraum fand. Lebendiges und (hoffentlich) interessantes Clubleben.
Nach dem Essen schauten wir zu unseren S-Klassen und konnten sehen, dass es sich auch bei einem 140er nicht unbedingt um ein „großes“ Auto handelt.
Mit „Benzingesprächen“ endete am späten Nachmittag, nach Kaffee und Kuchen die Ausfahrt. Auf dem Parkplatz wurde es langsam leer…….
……und bevor der große Regen wieder kam, standen die S-Klassen wieder in Ihrer gewohnten Umgebung - bis zur nächsten Veranstaltung.
Besonders gefreut hat uns das Ergebnis unserer Spendenaktion. Wir konnten nach dem Treffen 310,01 € für die Hungerhilfe Afrika überweisen.
Allen Spendern herzlichen Dank !!!!
…..und bis zur nächsten Ausfahrt – wir sind gern dabei !!
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